ENT-TÄUSCHUNGEN BEI DER STELLENBESETZUNG VERMEIDEN

Beim Bewerbungsgespräch möchte jeder gut dastehen. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zeigen sich von ihrer schokoladigsten Seite. Der Arbeitgeber, der den hochqualifizierten Mitarbeiter gerne gewinnen möchte, wirbt mit einem wunderbaren Arbeitsklima, internationalen Beziehungen, spannenden Aufgaben und vielem mehr. Umgekehrt betont der Bewerber seine Flexibilität, seine umfassenden Fachkenntnisse und seine hohe Lernbereitschaft.

Im Arbeitsalltag kommt dann oftmals die große Ernüchterung: Der Mitarbeiter wartet nach drei Jahren noch immer auf seinen ersten Auslandseinsatz, den er sich aufgrund der „internationalen Beziehungen“ erwartet hätte. Der Arbeitgeber hat „Flexibilität“ als Bereitschaft zum Funktionsbereichswechsel verstanden und versteht nicht, warum die versprochene Flexibilität so schnell an ihre Grenzen stößt.

Weder dem einen noch dem anderen kann daraus ein Vorwurf gemacht werden, das passiert nicht mit Absicht oder aus Kalkül. Solche Missverständnisse basieren auf Annahmen, Schlussfolgerungen und der subjektiven Interpretation von Versprechungen. Viele Faktoren, die über eine gelungene Stellenbesetzung entscheiden, werden nicht einmal angesprochen.

Der psychologische Vertrag

Ein Arbeitsverhältnis stellt nicht nur eine juristische, sondern vor allem eine komplexe sozialpsychologische Beziehung dar. Im Fachjargon nennt man die stillschweigende Übereinkunft hinsichtlich Erwartung und Angebot, die zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abgeschlossen wird, den „psychologischen Vertrag“.

Diese gegenseitigen Erwartungen spielen sich hauptsächlich auf der unbewussten Ebene ab, was es nicht ganz einfach macht, sie zu identifizieren, geschweige denn gezielt damit zu hantieren. Werden aber implizite Erwartungen über einen längeren Zeitraum enttäuscht, kann dies gravierende Folgen fürs Unternehmen haben: Leistungsbereitschaft, Commitment und Engagement sinken, es kommt zu einer Loslösung des Mitarbeiters vom Unternehmen bis hin zur inneren Kündigung.

Insbesondere extreme Slogans im Recruiting wie „happy staff“ oder „better future“ bergen ein hohes Risiko, denn diese können kaum zu 100% erfüllt werden. Je hochtrabender die Versprechungen, umso tiefer der Fall, der dann auf Bewertungsplattformen wie kununu oder indeed nachzulesen ist. Damit geht der Schuss nach hinten los, denn genau hier informieren sich Jobsuchende, und die Aussagen der eigenen Mitarbeiter wiegen 1000mal schwerer als alles, was der Arbeitgeber selbst von sich gibt. Es sollte daher wohlüberlegt sein, welche Erwartungen man mit seinen Aussagen weckt und ob man diese tatsächlich erfüllen kann. Ein Bruch des psychologischen Vertrages ist für beide Seiten bitter – und teuer.

myMATCH wirkt einem solchen Bruch des psychologischen Vertrages von Vornherein entgegen, indem gegenseitige Erwartungen sichtbar gemacht werden. Der Arbeitgeber kann auf Basis seiner Ergebnisse sehr klar formulieren, was er sich jenseits der fachlichen Qualifikationen erwartet und was im jeweiligen Job besonders wichtig ist. Umgekehrt erfährt der Bewerber, was auf ihn zukommt und ob das den eigenen Vorstellungen, Werten und Zielen entspricht.

Eine Garantie, dass es langfristig klappt, gibt es wohl nie, aber mit der Kombination aus Fakten, tiefergehenden Informationen und einer gesunden Portion Bauchgefühl kommt man der Sache schon sehr nahe.